Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Methoden der MGT als begleitende Maßnahme der Psychotherapie das Selbstbewusstsein eines Kindes stärken, sodass es durch diese Ich-Stärkung an eine Bewusstseinsebene herangeführt wird, die es emotional befähigt, sich den Themen zu öffnen und zu stellen, welchen gegenüber es sich verschließt oder welche es verdrängt und die daher zur Entwicklungsstörung beitragen können. Der theoretische Teil geht vorerst auf die Definition und Geschichte der Mal- und Gestaltungstherapie ein und gibt dabei einen Überblick über die bedeutende Pionierarbeit C. G. Jung’s und die weiterführenden Erkenntnisse seine SchülerInnen im europäischen Raum. Anschließend wird auf drei wesentliche Aufgaben und Chancen der MGT mit Kindern und Jugendlichen eingegangen. Diese werden besonders hervor gehoeben, da sie den einzigartigen Stellenwert des ganzheitlichen, kreativen Schaffens unterstreichen und für die Anerkennung der MGT als begleitende Therapieform entscheidend erscheinen. Ein großes Augenmerk wird auf die psychosoziale Entwicklung in Latenz und Pubertät gelegt, wobei wesentliche Erkenntnisse bedeutender EntwicklungspsychologInnen durch aktuelle Forschungsergebnisse der Neurowissenschaften ergänzt werden. Die Bedeutung der frühen Bindung für die psychosoziale Entwicklung sowie die charakteristischen grafischen Darstellungen in diesen Phasen werden ebenfalls behandelt. Der praktische Teil beschreibt die Zielsetzung und Rahmenbedingungen des Praxisprojekts und gibt einen Einblick in das Verständnis der therapeutischen Arbeitsweise in diesem Kontext. Es folgt die ausführliche Darstellung zweier Fälle aus dem Einzelsetting. Eine Auswertung des Projektes, eine Reflexion der Autorin und Schlussfolgerungen schließen die Arbeit ab.