Diese Diplomarbeit untersucht die Anwendung von Mal- und Gestaltungstherapie in Verbindung mit Imaginationen und Fantasiereisen im Rahmen von wöchentlichen Online-Gruppen mit Frauen. Der theoretische Teil der Arbeit bietet eine fundierte Grundlage für das Praxisprojekt, indem er verschiedene Aspekte behandelt, darunter den Individuationsprozess nach C.G. Jung, Imaginationen, Fantasiereisen, die Kombination von Imaginationstechniken und Malen sowie das Malen in Gruppen.
Der praktische Teil der Arbeit präsentiert das Praxisprojekt, das von Februar bis Mai 2021 stattfand und 13 gesunde Frauen zwischen 28 und 60 Jahren umfasste. Diese Frauen nahmen an dem Projekt teil, um kreative Methoden zur Selbstexploration und zur Stärkung ihrer inneren Ressourcen zu nutzen. Jede Sitzung enthielt eine angeleitete Imagination oder Fantasiereise, auf deren Basis die Teilnehmerinnen individuell Bilder gestalteten, die anschließend in der Gruppe besprochen wurden.
Die Erfahrungen aus dem Projekt und das Feedback der Teilnehmerinnen lässt darauf schließen, dass sich das Konzept der maltherapeutischen Gruppe gut in das Online- Setting übertragen lässt, und dass auch online eine Atmosphäre von Offenheit, Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung entstehen kann, die sich positiv auf den Selbstausdruck und die Selbsterkenntnis auswirkten. Die imaginativen Methoden ermöglichten es, tief in innere Prozesse einzutauchen und sich unbewusster Emotionen, Bedürfnisse und Potentiale bewusst zu werden. Die klare Struktur der Sitzungen und der wöchentliche Rhythmus wurde als förderlich erlebt, weil dieser Rahmen ein kontinuierliches Dranbleiben am Prozess ermöglichte. Die Ergebnisse legen nahe, dass Online-Malgruppen in Kombination mit Fantasiereisen ein wertvolles Werkzeug für persönliches Wachstum und Selbstentfaltung sein können.