Der Fachverband

In der nachfolgenden Arbeit wird ein mal- und gestaltungstherapeutisches Praxisprojekt mit dem Titel Mädchen sein – Frau werden im Anwendungsbereich bei gesunden jugendlichen Mädchen vorgestellt. Im Rahmen dieses Projektes arbeitete ich mit einer festen Gruppe 14 bis 18 jähriger Mädchen an ihren persönlichen Entwicklungsprozessen im Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter. Die teilnehmenden Mädchen lebten unter der Woche in einem Heim in der Stadt, um dort eine höhere Schulausbildung zu absolvieren. Ziel des Projektes war es, die Mädchen durch den Einsatz mal- und gestaltungstherapeutischer Methoden bei der Bewältigung sich stellender Entwicklungsanforderungen zu unterstützen. Dafür ermöglichte ich ihnen einen leistungsfreien Rahmen zur spielerischen Selbstentfaltung, zur Entdeckung ihrer persönlichen Stärken und Bedürfnisse und zur Schulung ihrer intuitiven Fähigkeiten. Besonders deutlich trat bei den Mädchen eine Auseinandersetzung mit Leistungsthemen und mit der Balance zwischen Arbeit und Freizeit in den Vordergrund. Die Mädchen profitierten im Projekt vor allem davon, einen Raum für ihre persönlichen Belange und Empfindungen zu erhalten, für die ihr damaliger Alltag wenig Platz bot. Über den Verlauf des Projektes wuchs die Vertrautheit und Nähe in der Gruppe, wodurch die Entwicklungen der Mädchen begünstigt wurden. Die Mädchen verbesserten ihre selbstreflexiven Fähigkeiten, konnten sich zuvor unbewusste Lebenszusammenhänge erschließen und lernten neue Seiten an sich kennen. Mit der Zeit setzte zudem eine Entwicklung innerer, kindlicher Anteile ein. Bei einigen Mädchen vertieften sich die persönlichen Lebensvisionen und nahmen in Form der gemalten Bilder und Werke eine sichtbare Gestalt an.